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DLM 2019

Tag 5

Der DSJ- Artikel wird überschrieben mit „An Spannung kaum zu überbieten„. Das trifft es, wobei mir weniger Spannung auch gut getan hätte. Im Lifeticker ist alles nachzulesen.  Meine „Remis-reicht“-Schätzung beruhte auf der völligen Ausblendung der Punkte von Schleswig-Holstein, die ja bei einem Sieg gegen Niedersachsen genausoviele Punkte hatten wie wir und nach 6 Runden nur unwesentlich weniger SoBe. Zu Sachsen-Anhalt hatten wir vor der letzten Runde 10 SoBe-Abstand. Das ist nicht viel, aber wir hatten die stärkeren Gegner, sodass ich bei „Normalverlauf“ davon ausging, dass es reichen sollte. War leicht gepokert und nach den Erfahrungen der DVM u10 2017 (zu 95% Meister) riskant, aber diesmal gings ja gut. Ok, wir hätten auch gegen Sachsen-Anhalt gewinnen können, aber ne: Jonas hatte das Glück der letzten Runden nicht (auf Abriss stehen und gewinnen), Daniel wollte unbedingt seine Wette gewinnen (alles Remis) und ansonsten hatte Raphael Recht: „Olaf, lass dich doch nicht immer von DWZ beeindrucken. Nur, weil ich 50 mehr habe, heißt das nicht, dass ich automatisch gewinne.“ Gottseidank hielten sich an das Rapha-Paradigma nicht nur die Gegner von Rapha, Emil und Luise, sondern auch von Daniel, Coco und Magnus. Unter normalen Spielbedingungen hätten wir die Frühaufsteher natürlich vom Brett gefegt, da aber die DSJ die 7. Runde richtigerweise abreisebedingt eine halbe Stunde früher angesetzt hatte, hatten v.a. unsere Älteren gegen die Morgensaufstehprofis Probleme :-). Nach dem 4:4 fing also das Zittern an. Die Begegnungen von Thüringen und Bayern 2 liefen für uns, die von Sachsen und NRW gegen uns. Doch im Laufe der Zeit änderte sich zwar die Tabelle fleißig, aber nur hinter uns. Sachsen-Anhalt bzw. Schleswig-Holstein lösten sich an 2 ab, doch zu Berlin blieb immer ein gesunder mind.-10-Punkte-Abstand. Irgendwann waren alle Kämpfe entschieden und bereits vor Ende der letzten Partie standen wir als Deutscher Ländermeister 2019 fest.

Gefeiert haben wir dann bei Mackes am Würzburger Bahnhof auf Kosten unseres lieben Präsidenten (ich hatte natürlich nur gesunden Apfel- und Schoko-Kuchen).

Es ist der dritte Berliner Erfolg bei diesem Turnier. Der erste muss in grauer Vorzeit irgendwann um 1967 gewesen sein (bei vier teilnehmenden Mannschaften). Das nächste mal in der Neuzeit war Berlin 2008 wieder dabei (Dresden, Platz 5, alles dazwischen hab ich nicht überprüft). Die regelmäßige Teilnahme findet seit 2013 statt, wobei die Platzierungen aber bis 2016 zwischen Platz 11 und 14 dümpelten. Der zweite DLM-Sieg war dann glorreich und überraschend 2017 in Hannover mit Cheftrainer Ralf Schnabel und den TOP3-Brettern Leonid Sawlin, Raphael Lagunow und Emil Schmidek (u20, u18, u16), die damals fast alles gewannen, sodass hinten immer nur 1,5/5 geliefert werden mussten. 2018 in Würzburg lief als Titelverteidiger alles schief und wir wurden 14. Doch dieses Jahr traten wir in Top-Besetzung an jedem Brett an und hatten das nötige Glück (um genau zu sein: ne Menge davon, v.a. bei Jonas), das uns schließlich Titel Nummer 3 gebracht hat. 2020 ist die DLM in Berlin. Da die DSJ 50-jähriges Jubiläum hat, soll es etwas größer werden. Es werden ausländische Mannschaften eingeladen, die am Turnier teilnehmen sollen. Wir versuchen uns als guter Gastgeber zu präsentieren. Eine Titelverteidigung wird wohl schwierig: Paula wächst raus, Emil in die u20, sodass vorne zwei starke Spieler ausfallen, die erstmal nachorganisiert werden müssen. Wir dürfen gespannt sein.

Natürlich folgt von Coco auch noch ein Bericht, den muss sie mir aber erstmal per Mail zuschicken (hat sie inzwischen getan, s.u.).

Bericht aus Schleswig-Holstein

Noch ein Wort zur Heimreise: Wieder nehme ich die Deutsche Bahn in Schutz, dafür konnte sie wirklich nichts. Von Würzburg ging es mit der Bimmelbahn nach Bamberg. Dort kam der ICE nach Berlin mit lediglich 10 min Verspätung an. Der nächste Halt war Erfurt, das nach ca. 50 min erreicht werden sollte. Unglücklicherweise rauschte kurz hinter Bamberg bei schon voller Geschwindigkeit ein entgegenkommender ICE an uns vorbei. Wir hörten es ordentlich außen am Wagen poltern und schon war ein Fenster weiß. Anscheinend hat ein aufgewirbelter Stein o.ä. ein Fenster von außen splittern lassen (die ICE-Fenster sind übrigens doppelt verglast und natürlich aus splitterfreiem Sicherheitsglas). Passiert ist niemandem was, aber aus Sicherheitsgründen fuhr der ICE bis zum nächsten Bahnhof mit 50 km/h weiter. Wir erreichten Erfurt mit fast 2 h Verspätung, wo das Fenster geflickt wurde. Nach Berlin ging es dann normal weiter, doch wir waren erst gegen viertel elf (22:15 Uhr) am Bahnhof, wo uns die Eltern der Zwerge euphorisch empfingen (O-Ton einer Kindes, dessen Namen nicht erwähnt werden sollte: “ Oh nein, jetzt echt? Sind das meine Eltern? Wie peinlich.“).

Hier noch die Erfolgsaufstellung:
IM Raphael Lagunow, 4/7, SK Zehlendorf
FM Emil Schmidek, 5/7, Sfr. Berlin
Daniel Sulayev, 3/6, SV Empor Berlin
Jonas Eilenberg 4,5/6, SV Königsjäger Süd-West
Lepu Coco Zhou, 3/5, SC Weisse Dame
Magnus Ermitsch, 3,5/5, SC Borussia Lichtenberg
Gustaf Klühs, 1/4, SC Borussia Lichtenberg
Luise Schnabel, 3/6, SV Mattnetz Berlin
Paul Wiesner, 5,5/7, SC Borussia Lichtenberg
Veronika Lorenz, 1,5/3, TSG Oberschöneweide

Trainiert haben Emil und Raphael, ich war ledigleich zum Kaufen von Fahrkarten und Süßigkeite da :-).

Noch ein Hinweis am Rande:
Paula ist bereits seit 2017 die wohl einzige Spielerin, die mit zwei verschiedenen Landesverbänden die DLM gewonnen hat: 2014 mit Baden, 2017 mit Berlin. Zusammen mit Jana Schneider (Bayern) ist sie die zweite Spielerin, die drei DLMs gewonnen hat.

Und weil das beste zum Schluss kommt, hier noch Cocos Bericht:

„Heute ging es gegen Sachsen-Anhalt. Bei einem Remis, sagt Olaf, sind wir wahrscheinlich Meister (bei einem Sieg auch.). Olaf hat wieder mal vergessen, die Mannschafsaufstellung abzugeben [ey, watt heißtn hier „wieder mal“? war das erste mal, Anm. d. O.]. Gustaf war an Magnus‘ Stelle aufgestellt und lag 1 Minute vor Rundenbeginn noch im Bett [jep, die DSJ hatte aus Versehen die Aufstellung der 6. Runde genommen, statt mich nach dem Verbleib der Aufstellung zu fragen, am Ende wars aber mein Fehler, Anm. d. O.]. Vielleicht braucht Olaf das nächste mal mehr Schokolade…

So mussten alle im Turnier warten [Quark, das ging schnell, Anm. d. O.], da es geändert wurde. Am Ende konnte Magnus doch spielen. Am Gesichtsausdruck unserer gegnerischen Mannschaft konnte ich erkennen, dass sie nicht erfreut darüber waren. Doch dann eröffnete der Schiedsrichter die Runde. Raphael und Daniel hatten eine Wette verloren, so mussten sie nach dem ersten Zug die Uhr mit der Nase drücken. So brachten sie den ganzen Turniersaal zum Lachen.

Ich habe mich nicht so richtig vorbereitet, aber das was ich vorbereitet hätte, kam nicht aufs Brett [Vorbereitung wird eh überbewertet, Anm. d. O.]. Ich kam noch ok aus der Eröffnung raus und mein Gegner dachte, er konnte durch eine Taktik einen Bauern gewinnen. Doch er übersah ein Zug und ich hatte eine Qualität mehr. Diesmal machte ich nicht den Fehler und konnte im Endspiel gewinnen.

Paula startete wieder mal einen Todesangriff und gewann wieder. Magnus gewann kurz später auch. Wir führten 3:0 und hofften noch auf 3/2 Punkte, um uns den Sieg zu sichern. Daniel stand besser, Olaf nannte es Totalzerstörung, da er Figur und Bauer mehr hatte [sah zumindest gut aus, Anm. d. O.]. Doch etwas später war die Mehrfigur wieder weg und Olaf änderte seine Meinung. Daniel opferte ein paar Figuren und gab Dauerschach. Dann warteten wir nur noch auf den letzten Punkt. Jonas versuchte seinen Gegner anzugreifen. Dabei wurde einer seiner Läufer lustig auf h7 eingesperrt [fand Jonas bestimmt auch total lustig, Anm. d. O.]. Doch leider verlor er die Partie [doch? wieso doch?, Anm. d. O.]. Emil hat eine Stellung, die ziemlich remisig aussieht. Er hat zwar einen Bauern mehr, aber es ist ein ungleichfarbiges Läuferendspiel. Ein paar Minuten später ging es Remis aus.  Luise spielte ein Turmendspiel gegen Sebastian Marcel Haubold. Sie hatte zwar nichts weniger, aber ihr Gegner hatte zwei verbundenen Freibauern auf der 5. und 6. Reihe. Mit Mühe bekam Luise einer ihrer Bauern auf die 2. Reihe. Das Endspiel war nicht so toll und Luise verlor es. So spielten wir 4:4 gegen Sachsen-Anhalt.

Wir hofften, dass Niedersachsen gegen Schleswig-Holstein was holt, denn dann hatten wir noch bessere Chancen auf den 1. Platz. Es stand 3:4, also genauso wie bei uns. Niedersachsen verlor leider, doch das Gute daran ist, wir sind Deutscher Ländermeister 2019! Es lief zwar noch eine Partie, aber die konnte die Tabelenspitze nicht verändern. Wir bekamen einen Pokal gemeinsam und jeder bekam einen kleinen Pokal für sich alleine.

Zur Feier des Tages gingen wir heute zu McDonalds. Olaf bezahlte eine Rechnung von 85,- €. Zum Glück bekommt er das Geld wieder [der BSV steht für Transparenz, Anm. d. O.].

Unser Zug [ICE in Bamberg, Anm. d. O.] kam 10 Minuten zu spät. Doch als wir grade erst los gefahren sind, kamen Steine gegen eine Fensterscheibe im Zug und wir mussten mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h nach Erfurt fahren. Als wir endlich in Erfurt ankamen, musste noch die Fensterscheibe repariert werden. So kamen wir am Ende mit einer Verspätung von [fast, Anm. d. O.] 2 Stunden in Berlin an. Dort wurden wir von Fans mit Berlinflaggen abgeholt.“

DLM-Link

chess24-Link

Tag 4

Eigentlich wollte ich gerade einen Bericht schreiben, aber Coco war mal wieder etwas zu früh mit ihrer Partie fertig und hat mal eben selbst einen verfasst. Um den guten Ansatz zu unterstützen kommt nun im Folgenden erstmal ihr Bericht (von mir gaaaanz leicht korrigiert, am Ende liest noch die Deutschlehrerin mit):

Heute spielten wir gegen Schleswig-Holstein. Sie waren vor der Partie an der Tabellenspitze. Ein Sieg gegen sie und ein Podiumsplatz ist gesichert [ne, nur der 4. Platz ist wirklich sicher, aber der 3. ist bei Niederlage schon wahrscheinlich, Anm. d. O.].

Unser Team war bis in die Nacht vorbereiten, so blieb uns nicht viel Zeit zum Schlafen übrig [also die Zwerge waren früh im Bett, Anm. d. O.]. Die Folge davon war, dass die Spieler der ersten zwei Bretter von uns erst zehn Minuten vor Rundenbeginn zum Frühstück kamen. Hoffentlich aßen sie auch genug, denn keine zehn Minuten später saßen sie konzentriert an deren Brettern. So konnte die Runde beginnen. Nicht alle bekamen auf das Brett, was man vorbereitet hatte: Mein Gegner spielte etwas, was nicht zu den vier Eröffnungen, die wir vorbereitet hatten, gehörte. Ich kannte die Eröffnung bis zum elften Zug, doch leider nicht den Plan [wieso haben die dann abends so lange gesessen? Anm. d. O.]. Ich stellte früh einen Bauern ein, wofür ich Druck auf f2 machen konnte. Wir tauschte alle Figuren ab, bis wir ein Dame-Läufer-Endspiel mit ungleichfarbigen Läufen hatten. Durch ein taktisches Motiv konnten wir dann die Läufer abtauschen. Ich kam in ein Dame-Läufer-Endspiel, das wahrscheinlich remis war. Mein Gegner machte dann den Fehler die Damen abzutauschen, sodass ich dann mit meinen Bauern durchlaufen konnte. So konnte ich die Partie früh gewinnen.

Lange freuen konnten wir und leider nicht, da Gustaf etwas später durch eine Unachtsamkeit die Partie verloren hatte. Währenddessen spielte Veronika mit einem Württemberger Tischtennis und Olaf schrieb Anträge an die DSJ.

Paula spielte gegen die Deutsche Vizemeisterin [u12w, Anm. d. O.] Katerina Bräutigam. Nach einer Weile startete Paula einen Todesangriff [das hab ich wohl wirklich so gesagt, Anm. d. O.], den ihre Gegnerin schwierig verteidigen konnte. So wurde kurz danach ein ganzer Punkt für unsere Mannschaft draus. Daniel spielte das fünfte Mal aus fünf Partien remis und Raphael verlor, so wurde es nochmal knapp. Jonas, der nicht so gut stand, versuchte noch seine letzte Idee. Sein Gegner sah sie nicht als so schlimm und ließ es zu. Doch sie war so stark, dass Jonas die Partie sogar gewinnen konnte. Emil gewann seine Partie auch. Er spielte ein Turm-Läufer- gegen Turm-Springer-Endspiel, wo der Gegner aufgab, da er einen Doppelangriff mit dem Springer auf Turm und Matt gemacht hatte. So sicherte Emil die 9/2 Punkte [ich wollte 4,5 schreiben, Anm. d. O.] und da wir schon gewonnen hatten, einigten sich Luise und ihre Gegnerin auf Remis.

Wir haben also die Runde fünf zu drei gewonnen. Nach der Runde gingen Olaf und ich zum Gummibärchenladen und brachten der Mannschaft etwas mit. Unsere vorderen zwei Bretter, Raphael und Emil, gingen zum Fittnessstudio.

Morgen geht es gegen Sachsen-Anhalt. Olaf hat gesagt, dass wir schon mit einen Remis Meister sind [zumindest zu 95%, Anm. d. O.]. Der Plan für heute ist außer Vorbereitung und Essen noch Kofferpacken, da die Zimmer morgen schon um 10 Uhr geräumt werden müssen.

Das war Cocos Bericht. Ich habe dem nicht viel hinzuzufügen, außer vielleicht unser Mannschaftsfoto. Morgen sind wir gegen halb neun in Berlin zurück – hoffentlich mit nem großen Pokal.

Hier noch der Link zum Chessy-TV-Video mit Jonas Interview.

Tag 3

„Leude, das war heut‘ ein fetter Tag.“. Bei der Mannschaftsbesprechung schaffte es Raphael mal wieder den Tag kurz, knapp, aber treffend zusammenzufassen. „6,5 und 5,5 sind schon ordentlich.“. Der zweite Doppelrundentag ist beendet und wir konnten zweimal gewinnen. Die Niederlage in Runde 2 ist fast vergessen. Nun stehen wir mit einem Punkt Abstand und einem Hauch an Sonneborn-Berger an 3 der Tabelle. Morgen geht es gegen den derzeitige Tabellenführer Schleswig-Holstein. Wir haben es quasi selbst in der Hand. Was heute genau geschah:

In der Vormittagsrunde durfte Veronika wieder ran, die die Erwartungen erfüllte. Auch in der Mitte saß eine Bank. Frühzeitig führten wir 3:0 nach weiteren Siegen von Gustaf und Jonas. Dabei stand Gustaf zunächst arg auf Abriss, aber ein schwerer Fehler der Gegnerin ließ die Partien sofort kippen. Jonas wehrte einen gegnerischen Angriff auf den eigenen König ab und konnte dabei einen Springer einsperren, der dann am Ende die Siegmehrfigur war. Zur gleichen Zeit stand Coco ausgeglichen, aber im sich abzeichnenden Endspiel verbesserte sich ihre Stellung immer mehr und mündete in einem taktischen Sieg. Zwar ließ Raphael zwischendrin mal wieder den Kopf hängen und orakelte ein 4:4, aber auf Kassandra hat noch nie jemand gehört. Und schließlich konnte Paula ihre schlechte Stellung doch noch in eine gute umwandeln und gewinnen, während die Gegner unserer drei Großen vorne ihre besseren Stellungen nicht verwerten konnten.

Die Nachmittagsrunde brachte „Enn-Err-Weh“. Daniel war früh mit seinem Remis fertig und wich seitdem nicht mehr von den Brettern; er brachte mir die neuesten Entwicklungen und Einschätzungen und versorgte Luise mit Wasser. Diese schaffte es leider in besserer Stellung Remis anzunehmen ohne Raphael zu fragen, hat sich aber ihren Rüffel bereits von Papa und Raphael abgeholt 🙂 („Die Ansprache höre ich heute zum zweiten Mal.“). Bei Coco war leider nix zu holen, während Magnus mal wieder überzeugte. Später ins Bett gehen, ausschlafen, am Vormittag erholen und dann voll entspannt und motiviert in die Partien gehen scheint ein guter Plan zu sein. Mit den beiden starken Zwergen anzureisen war eine richtige Entscheidung. Auch Jonas ist sehr gut drauf und liefert, was er liefern soll. Daniels Berichte verbesserten sich im 10-min-Takt. Von „wohl Unentschieden“ über „könnte gewonnen sein“ zu „wir gewinnen wohl“. Beim Stand von 3:2 hatten Paula, Emil und Raphael mind. Remis auf der Hand. Raphael konnte sogar etwas mehr rausholen, nachdem der Gegner das Springerendspiel überzog, Paula vollstreckte mit ihrem Remis den Mannschaftssieg. Emils Sieg machte den guten Tag komplett.

Nach Raphaels Ansprache sind wir guter Dinge, dass es morgen wieder klappen könnte, wenn der Wind weiter günstig steht. Aufstellung und Vorbereitung stehen.

Den freien Nachmittag werden wir wohl im Gummibärchenladen verbringen…

Hier noch Fotos von unserem Ausflug gestern. Bilder von Würzburg habe ich nicht nochmal gemacht. Die Aussicht und die Stadt waren genauso schön wie 2018.

Übrigens hab ich mir nen Schnupfen eingefangen, aber irgendwie gibt es hier niemanden, der annähernd adäquates Mitleid aufbringen kann… 🙁

Tag 2

Hinter Sachsen kommt Niedersachsen. Deswegen heißt das ja auch so. Nach unserer Niederlage gestern sollte heute eigentlich ein Sieg her. Doch das sollte ziemlich lange dauern, sechseinhalb Stunden um genau zu sein.

Zunächst sah alles gut aus. Paula und Jonas gewannen relativ früh und bei den anderen stand es gut. Doch im Laufe der nächsten Stunde kippten einige Partien und Cheftrainer Raphaels Miene verdunkelte sich immer mehr. Zwischendrin kam dann ein „Mit Glück wirds ein 4:4, alle Hoffnungen liegen jetzt auf Luise.“. Emil und Rapha kamen über ein Remis nicht hinaus. Magnus stellte seine „todesgewonnene Stellung“ (der Cheftrainer) in ein Remis weg. Coco stellte mit einer Mehrqualle gegen ein paar Bauern in einer nicht einfach zu gewinnenden, aber gewinnbaren Stellung durch Blitzen die Partie komplett weg. Da hatten wir 3,5 und Daniel und Luise jeweils was weniger. Doch Daniel kämpfte und holte noch das Remis mit einem Bauern weniger im Turmendspiel. 4 Punkte. Blieb Luise mit einem Minusbauern. Schon wieder spielte sie als Letzte. Schon wieder kämpfte sie. Luise: L, S, 2 B, Tim: L, L, 3 B. Kein einfaches Endspiel. Luise entschied sich für das Opfer: Ein Bauer wurde gewonnen, ein weiterer getauscht, der dritte vom Springer gefressen, der danach weg war. Blieben also L und B gegen zwei Läufer. Sie konnte ihren Bauern noch gedeckt ein Feld vor der Umwandlung stehen lassen und zog dann nur noch mit K und L hin und her. Leider wollte ihr Gegner es versuchen und auch der gegnerische Mannschaftsleiter hatte kein Einsehen, dass hier zwei Spieler unnötig 1 h länger am Brett gehalten werden. Und so mussten wirklich noch 50 Züge runtergespielt werden. Zu allem Überfluss vergaß Luise dann auch noch, dass es so etwas wie eine 50-Züge-Regel gibt (ist wohl son Mattnetzphänomen ;-)), aber Raphaels Gebot an Luise mal Remis zu bieten beendete schließlich die Partie. Wir gewinnen mit 4,5 gegen Niedersachsen, unnötig knapp, aber glücklich, dass es noch irgendwie geklappt hat. Morgen ist Bayern 2 der erste Gegner der Doppelrunde.

Nachmittags bekamen die Kleinen etwas Auslauf. Wir gingen erneut zur Festung Marienberg. Wie im letzten Jahr war uns der Altweibersommer hold, das Wetter war super und die Aussicht traumhaft. Die Jungs bauten eine Menge überschüssiger Energie ab und alle bekamen ein bis zwei Eis.

In der abendlichen Traineransprache ging Raphael nochmal kurz auf alle Partien ein, lobte die guten Partien und motivierte die weniger guten. Die Mannschaftsaufstellung für morgen steht, die Vorbereitung auch. Es ist sehr praktisch, dass wir mit 10 Spielern munter durchwechseln können.

Ich habe endlich mal dran gedacht Spielerfotos zu machen:

Tag 1

Gegen Thüringen sollte es, wie man so sagt, ein Pflichtsieg werden. Lange Zeit stand es dennoch hier und da wackelig, doch nachdem Magnus im certamen Magnorum (Kampf der Magnusse) gegen seinen gleichnamigen, aber 100 DWZ stärkeren Gegner gewinnen konnte, kam sowas wie Entspannung auf. Raphael quälte sich am längsten, holte aber dann auch noch den vollen Punkt, sodass am Ende doch ein versöhnlicher 5,5-Sieg anstand.

In Runde 2 wartete Sachsen. Waren sie vor zwei Jahren noch unsere Meistermacher, schenkten sie uns dieses Jahr nichts. So wirklich Gegenwehr gegeben hatten wir hinten allerdings auch nicht. Die ersten drei Bretter kämpften lange wie die Löwen und holten dann auch die 2/3. Doch mit 1/5 hinten war dann gegen Sachsen nicht viel zu holen. Schön war Luises lange Partie gegen eine starke Charis Peglau.

Raphaels Traineransprache heute Abend vor der Vorbereitung brachte dann vieles auf den Punkt, motivierte aber alle es morgen gegen Niedersachsen besser zu machen. Oder wie Coco es formuliert hat: „Jetzt bin ich ja da und wir spielen in Bestbesetzung. Nun gewinnen wir einfach alle weiteren Runden und am Ende doch noch das Turnier.“ Der Plan scheint einfach wie genial und wird wohl mit Cocos Hilfe umgesetzt werden.

Tag 0

Der 03. Oktober naht und damit ist klar, dass Berlins Spitze bei der DLM ist. Am heutigen 01. Oktober ging es schon frühzeitig nach der Schule mit dem ICE ca. 5 h nach Würzburg, das mehr in Franken als in Bayern liegt – ganz genau übrigens in Unterfranken, darauf wird hier Wert gelegt. Der Umstieg in Fulda war durch starken Regen arg nass, aber in „WÜ“ hatten wir dann auf dem Weg zur Jugendherberge Glück. Der Regen holte uns erst eine Stunde später ein, als wir schon beim Bettenbeziehen waren.

Natürlich hatten wir unsere Teilnahme bereits Monate vorher geplant, sodass wir überraschend aus allen Altersklassen die besten Berliner Spieler dabei haben:

u20: Raphael Lagunow
u20w: Paula Wiesner
u18: Emil Schmidek
u16: Daniel Sulayev
u16w: Luise Schnabel
u14: Jonas Eilenberg
u12: Magnus Ermitsch und Gustaf Klühs
u12w: Coco Lepu Zhou und Veronika Mirn… äh Lorenz

Die Aufstellung sorgt dafür, dass wir an 1 gesetzt sind. Hoffen wir mal, dass wir das halten können. Morgen geht es in der ersten Runde des Doppelrundentages ab 08:30 Uhr gegen Thüringen. Die Partien werden life bei der DSJ, chessbase und chess24 (?) übertragen.

Übrigens noch ein Gruß an den SC Kreuzberg von Fam. Hecht. Jonas spielt hier bereits für Baden 2 mit 🙂