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Aufs und Abs im kalten Moskau

Die meisten haben Pommes immernoch lieber als Pelmeni.

Am Vormittag ging es mit dem öffentlichen Bus in das nächstgelegene Einkaufszentrum. Erster Anlaufpunkt für alle war McDonalds, da viele Teilnehmer Abwechslung von der russischen Küche brauchten und es hier ein paar bekannte Gerichte zu erwerben gab. Nachdem wir uns etwas umgesehen und ein paar Läden besucht hatten, füllten wir in der Kaufhalle unsere Süßigkeitenvorräte auf. Helmut und Felix probierten ein paar einheimische Suppen (u.a. Ucha) und Steffi war klamottentechnisch unterwegs. Leonid hatte unterdessen gelernt mit Kaugummis Blasen zu machen und wird seitdem grundsätzliche kauend angetroffen. Er versäumte es auch nicht, jedem aus der Gruppe seinen Erfolg vorzuführen. Leon beweist uns dafür unermüdlich, wie viele Lieder von seinem mp3-Player er laut mitsingen kann. Fabi und Olaf lieferten sich heute längere Fachgespräche zum Thema griechischer Mythologie und konnten damit in der Gruppe erfolgreich für einiges Kopfschütteln und genervte Gesichter sorgen.

Am Nachmittag fand der zweite Wettkampf gegen eine Moskauer Auswahl statt. Es ging in eine Schachschule, die sich übersetzt „Palast des Jugendschaffens“ nennt. Die Gegner waren ähnlich gut aufgestellt wie im ersten Kampf. Die Bedenkzeit war wieder 25 min plus 10 sek pro Zug. Leider traten wir diesmal nicht ganz so erfolgreich auf:

 

Name

Elo

Punkte

Punkte

Name

Elo/DWZ

Gleb Apryshko

2255

1

0

Jan Paul Cremer

2056

Ivan Yudin

2311

1

0

Leonid Sawlin

1874

Vladimir Minko

2038

r

r

Marko Perestjuk

1969

Saveli Golubov

2046

1

0

Robert Münch

1890

Alexandr Pak

2050

r

r

Leon Rolfes

1830

Ivan Maslov

1988

r

r

Richard Pixa

1835

Matvei Pak

1875

1

0

Fabian Alcer

1723

Anna Vasenina

1997

1

0

Margarita Kostré

1791

Anastasia Paramzina

1908

r

r

Elisabeth Koch

1666

Alina Markova

1607

0

1

Hanna Gressmann

1291*

Gesamt

7

3

Hanna hielt für Berlin in dieser Runde die Fahne hoch. In der Partie wurde lange nachgedacht und es war noch keine Figur geschlagen worden, als beide noch 2 min auf der Uhr hatten. Schließlich kam es kurze Zeit später zu einem Zeitnotkrimi, in dem Hanna am Ende die besseren Nerven hatte und nach Zeit gewann. Die Stellung war zu dem Zeitpunkt relativ ausgeglichen, aber Hanna konnte mit dem Druck der abtickenden Zeit besser umgehen. Marko stand lange Zeit besser und hatte am Ende auch zwei Bauern mehr – leider in Form eines Trippelbauern, was dann aber nicht mehr gelangt hat. Leon hatte schon früh einen Mehrbauern, konnte ihn aber im Endspiel mit seinem schwachen Springer gegen den starken Läufer nicht verwehrten und musste ins Remis einlenken. Richard hatte ebenfalls früh einen Mehrbauern, den er jedoch wieder verlor und dann ein sicheres Remis auf dem Brett hatte. Elisas Remis ist sicherlich am ärgerlichsten, da sie in sicher gewonnener Stellung in ein Dauerschach lief.

Nach dieser doch unerwartet deutlichen Klatsche wollten wir die 2. Runde erfolgreicher bestreiten. Auch aus diesem Vorhaben wurde nichts:

Name

Elo

Punkte

Punkte

Name

Elo/DWZ

Gleb Apryshko

2255

1

0

Jan Paul Cremer

2056

Ivan Yudin

2311

0

1

Leonid Sawlin

1874

Vladimir Minko

2038

1

0

Marko Perestjuk

1969

Saveli Golubov

2046

1

0

Robert Münch

1890

Alexandr Pak

2050

1

0

Leon Rolfes

1830

Ivan Maslov

1988

r

r

Richard Pixa

1835

Matvei Pak

1875

1

0

Fabian Alcer

1723

Anna Vasenina

1997

1

0

Margarita Kostré

1791

Anastasia Paramzina

1908

1

0

Elisabeth Koch

1666

Alina Markova

1607

0

1

Hanna Gressmann

1291*

Gesamt

7,5

2,5

Marko bekam nach dem Turnier eine Urkunde - leider wissen wir nicht genau wofür.

Nur 2,5 Punkte und ein paar ärgerlich eingestellt Partien. Allen voran Jan Paul, der in Gewinnstellung auf Zeit verlor. Robert verrechnete sich ebenfalls in Gewinnstellung. Hervorragend war das Remis von Richard. Im Endspiel hatte er zwar eine Qualität mehr, allerdings war ein gegnerischer Bauern gefährlich nahe an die 1. Reihe gekommen. Selbst das Opfern der Mehrqualität brachte keinen Erfolg. Schließlich war der Gegner aber zu gierig und holte sich die zweite Dame, was Richard dazu nutzte um ein Dauerschach zu erzwingen.
Ebenfalls sehr stark herausgespielt war Leonids Sieg. Im Endspiel hatte er einen Bauern weniger, dafür aber einen weit vorgerückten Freibauern. Dem Gegner blieb schließlich nicht übrig, als eine Leichte gegen diesen Bauern zu opfern. Nach fleißigem Bauernfressen schaffte Leonid es schlussendlich mit Dame und Springer gegen Dame zu gewinnen.
Hanna hatte bei ihrer zweiten Partie kaum Schwierigkeiten und konnte ruhig und sicher ihr Spiel gewinnen. Sie holt damit heute 100 Prozent; Leonid und Richard kommen auf 50 %.
Die Gesamtrangliste sieht wie folgt aus:

Platz

Name Punkte (aus 4) Prozent

1.

Richard Pixa

3

75 %

2.

Hanna Greßmann

2,5

62,5 %

3.

Leonid Sawlin

2

50 %

Marko Perestjuk
Leon Rolfes
Fabian Alcer

7.

Jan Paul Cremer

1

25 %

Robert Münch

9.

Elisabeth Koch

0,5

12,5

10.

Margarita Kostré

0

0 %

Ohne Niederlage ist Richard der derzeitige Gesamtranglistenführende.

Richard steht ungeschlagen mit zwei Siegen und zwei Remis an eins, dicht gefolgt von Hanna mit nur einer Niederlage. Am Donnerstag findet das letzte Spiel statt, bei dem sich hoffentlich die Ergebnisse von heute nicht wiederholen werden.

Durch zwei souveräne Siege erobert Hanna Rang 2 der Gesamtrangliste.

Nach dem Abendessen ging es heute zum Bowling. Dies war eine unserer Möglichkeiten den Programmpunkt „Zeit zur freien Verfügung“ sinnvoll zu nutzen. In lockerer Runde frönten wir uns also auch mal einem Sport mit etwas mehr Bewegung. Es gewann Helmut mit 117 Punkten, Zweiter wurde Jan Paul (113) und an drei landete Robert mit (108).
Gottseidank fing das Spiel Russland – Andorra etwas später an, sodass die ersten Minuten des Deutschlandspiels von uns gesehen werden konnten. Russland spielte übrigens in dem Stadion, das wir just vorgestern erst besichtigt hatten. Der Endstand war 6 : 0, Leonid hatte damit den richtigen Tipp abgegeben.

Vordergrund: Schachjungd in Berlin, Hintergrund: Deutschland - Belgien

Leider wurde im zweiten russischen Fernsehen das Makedonienspiel übertragen, was aber unsere Teilnehmer nicht davon abhielt, sich dieses Spiel mit ein paar Eishockies anzusehen. Zimmer  2212 war dementsprechend gut gefüllt.´
Im Mörderspiel ging es in den letzten 24 h sehr schnell. Hanna ließ sich gestern Abend bereits früh erwischen. Ebensoschnell wurde Robert heute Abend enttarnt. Vom neuen Mörder erbitte ich mir ein überlegteres Vorgehen.

Morgen kommt es nun zur großen Stadtführung mit Kreml und Rotem Platz. Auch ein Zirkusbesuch steht auf dem Programm. Das Wetter heute war kalt und windig, wenigstens hat es nicht geregnet. Jan Pauls Stimme geht es auch schon wieder besser. Wir sind weiterhin alle gesund, aber gehen von Tag zu Tag früher ins Bett. Langsam machen sich die Strapazen der Reise bemerkbar, was aber der Stimmung keinen Abbruch tut.