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Bericht zur Jugendversammlung der DSJ 2015 in Bamberg

Die jährliche Vollversammlung der Schachjugenden Deutschlands führte die Deutsche Schachjugend (DSJ) dieses Jahr in Bamberg, Oberfranken, Bayern durch.

Vor Ort waren Vertreter aus 15 Landesverbänden; das Saarland und Hamburg hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt. Die Schachjugend in Berlin wurde neben Landesjugendwartin Claudia Münstermann auch durch die stellvertretende Jugendsprecherin Hanna Greßmann vertreten.

Noch vor der eigentlichen Vollversammlung fand am Samstag auch eine Versammlung der anwesenden Jugendsprecher statt, in welcher die Bundesjugendsprecher ihre im Jahr 2015 geplanten Projekte vorstellten.

Der erste Teil der Jugendversammlung war den eher formellen Tagesordnungspunkten wie Genehmigung des Protokolls der letzten Jugendversammlung in Lübeck und der Entlastung des Vorstands vorbehalten, wobei letzteres auf den zweiten Block verschoben wurde, da im ersten Teil Dirk Jordan über den Verein „Kinderschach in Deutschland“ und dessen Inhalte und Ziele referierte.

Spannender wurde es nach der Mittagspause, als die Jahres- und Projektplanung der DSJ für das Jahr 2015 vorgestellt wurde. Unter anderem wurde von den Bundesjugendsprechern für die Durchführung der „Jugend für Jugend“-Projekte in den Landesschachjugenden geworben, in denen das Projekt bisher noch nicht stattfand. Weiterhin stellte Melanie Ohme, Mädchenschachreferentin der DSJ, zwei neue Mädchenschachprojekte vor: In der Woche um den 11. Oktober (internationaler Mädchenschachtag) sind alle Vereine, Landesschachverbände, Schulschach-AGs und andere Schachbegeisterte zur Durchführung öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen aufgerufen, welche das Mädchenschach verbreiten und Mädchen das Schachspielen näher bringen. Für die besten Aktionen werden Preise in drei verschiedenen Kategorien verliehen. Außerdem soll 2015 ein Mädchenschach-Grand-Prix, bestehend aus vier in ganz Deutschland verteilten Qualifikationsturnieren und Finale im Jahr 2016, eingeführt werden. Wer mehr Informationen zum Thema Mädchenschach erhalten möchte, kann sich gerne bei Melanie für den Newsletter Mädchenschach anmelden. Geworben wurde auch für die zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen seitens der DSJ, wie der Mädchen- und Frauenschachkongress Anfang September 2015, die verschiedenen Patentlehrgänge (neben Kinderschach-, Mädchenschach- und Schulschachpatent wird ab sofort auch das Breitenschachpatent angeboten), das Treffen der Nationalen Öffentlichkeitsreferenten im Jugendschach (NÖRT) Mitte September oder Mitte Oktober 2015, der DSJ-Akademie im Juni 2015 etc…. Berichtet wurde auch über Jugendaustausche, die mit der DSJ möglich sind, beispielsweise mit Japan und China. Dieses Jahr wird auch wieder der im letzten Jahr eingeführte Ehrenamtspreis „Goldener Chesso“ in den Kategorien Jugendleiter/Jugendwart, Seele des Vereins und Aktive Jugendliche verliehen. Als Pate kann jeder noch bis zum 19.04.2015 einen Vorschlag in einer oder auch in allen Kategorien mit Begründung einreichen. Der Preis wird dann auf der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft in Willingen verliehen.  Zum Ende dieses Blocks wurde über die Turniere der DSJ informiert: Deutsche Schulschachmeisterschaften (DSM) (dieses Jahr wegen Ausrichterproblemen an drei verschiedenen Terminen), Deutsche Jugendeinzelmeisterschaften (DJEM) (vom 23.-31.05. 2015 in Willingen), Deutsche Ländermeisterschaften (DLM) (02.-07.10. 2015 in Hannover) und Deutsche Vereinsmeisterschaften (DVM) (26. bzw. 27.-30.12. an verschiedenen Orten). Genauer wurde noch auf die DJEM 2015 eingegangen – insbesondere auf die Kosten, die auf die Teilnehmer und Landesverbände zukommen. Da bis zum Beginn der Abendgestaltung noch ca. eine halbe Stunde Zeit war, wurde die Diskussion zum Antrag der Schachjugend in Berlin zur Abschaffung der Kartenwertung zum Fairplay bei der DJEM vorgezogen; die Abstimmung sollte erst am nächsten Tag erfolgen.

Für die Abendgestaltung war die Bayerische Schachjugend verantwortlich: Zuerst nahmen alle Delegierten in zwei Gruppen an einer Stadtführung durch das nächtliche Bamberg teil, später wurde in einem Bayerischen Gasthaus zu Abendbrot gegessen. In diesem Rahmen führte die DSJ auch ihre Ehrungen durch: Neben Lisa Wassermann (geborene Molitor, scheidende Referentin für Finanzen) und Amelie Serif (scheidende Bundesjugendsprecherin) wurde auch Christian Warneke (scheidender Erster Vorsitzender) geehrt. Bis spät in die Nacht tauschten sich die Landesschachjugenden nach dem offiziellen Programmteil noch aus.

WP_20150307_19_47_48_ProAltes Bamberger Rathaus bei Nacht

Am nächsten Morgen standen zuerst die Besetzung der verschiedenen Ämter der DSJ auf der Tagesordnung: Zum neuen Ersten Vorsitzenden wurde Malte Ibs, zum neuen Zweiten Vorsitzenden Thorsten Haber, zum neuen Finazreferent Daniel Häckler, zum neuen Nationalen Spielleiter Alexander Wodstrschil, zum Kassenprüfer Jan Krensing und zum neuen Bundesjugendsprecher Carl Haberkamp gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Melanie Ohme als Mädchenreferentin, Jessica Boyens als Bundesjugendsprecherin, Bernd Rosen als Leistungssportbeauftragter und Eric Tietz als Beauftragter für Dopingprävention.

Der letzte größere Punkt auf der Tagesordnung folgte: Die Anträge. Neben eher technischen Anträgen des Arbeitskreises Spielbetrieb (AKS) der DSJ zur Gastspielgenehmigung in der DVM u20w bzw. u14w, zur Spielberechtigung in der DVM u10 und zur Erhöhung des Säumniszuschlages, die schnell abgehandelt wurden. Nach längerer Diskussion und Präsentation der Ergebnisse einer Umfrage von der DJEM 2014 von Melanie Ohme wurde dem Antrag der Schachjugend NRW auf Trennung von Mädchen und offenem Turnier auf der DJEM in den Altersklassen u10 und u12 (geltend ab DJEM 2016) zugestimmt. Bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften darf jeder Landesverband ab 2016 in der WK IV zwei Mannschaften entsenden. Die Sonderregelung in den Ausführungsbestimmungen zur DVM u10 bzgl. der Mannschaftsleiterregelung (nur ein Spieler darf Mannschaftsführer sein) wird seitens der DSJ überdacht; eine möglichst einheitliche Regelung über alle Altersklassen und in allen Mannschaftsmeisterschaften der DSJ (auch DSM und DLM) soll gefunden werden, wenn nötig auch nach jüngeren und älteren Altersklassen getrennt. Der Antrag der Schachjugend in Berlin die Fairplay-Wertung der DSJ abzuschaffen wurde abgeändert und die DSJ beauftragt die Kriterien für die Karten erst einmal zu veröffentlichen und dann mit den Delegationsleitern im Vorfeld oder direkt zu Beginn der DJEM 2015 zu besprechen und ggf. zu reformieren. Weiterhin beantragte die Schachjugend in Berlin die Berechnung der Kontingente zur DJEM abzuändern: Derzeit beruht die Berechnung einer Altersklasse auf den aus den zurückliegenden drei Jahren erzielten Ergebnissen eines Landesverbands in derselben Altersklasse, was zum Effekt führte, dass diejenigen Kinder und Jugendlichen, die gut spielten und so für den Landesverband den ein oder anderen zusätzlichen Startplatz erkämpften, nichts davon hatten, weil sie der entsprechenden Altersklasse entwuchsen. Dem gestellten Antrag folgte die Jugendversammlung inhaltlich; eine mit der JspO der DSJ abgestimmte Formulierung verfasst der AKS. Demnach werden ab der DJEM 2016 die Berechnung der Kontingente hauptsächlich auf den Ergebnissen derjenigen Spieler beruhen, die auch noch ein Jahr später für die selbe Altersklasse spielberechtigt sind. Der zweite Antrag bzgl. der Änderung der Ausführungsbestimmungen wurde zurückgezogen, da in diesem zur Illustration des ersten ein mögliches Verfahren aufgezeigt wurde; die endgültige Berechnungsformel wird vom AKS ausgearbeitet. Die Schachjugend in Berlin hat hierbei ihre Unterstützung angeboten.

Als letzter wichtiger Tagesordnungspunkt wurde der Etat der DSJ im Jahr 2015 besprochen.

Unter verschiedenes wurden u.a. die Austragungen der Jugendversammlungen der DSJ 2016 und 2017 besprochen: 2016 werden wir die Schachjugenden in Berlin begrüßen; 2017 treffen sich alle in Hessen.

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