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Deutsch-spanische Festtage in Madrid, mit Berliner Teilnehmern

Am vergangenen Wochenende waren 4 Berliner Jugendliche, die sich am 1. September für die Reise zu den deutsch-spanischen Festtagen beim doppelrundigen Schnellschachturnier im Beethoven-Gymnasium qualifiziert hatten, in Madrid: Richard Pixa, Fabian Alcer, Elisabeth Koch, Elina Lagunow. Des Weiteren reisten 4 Prinzen vom DSB mit: Raphael Lagunow, Hanna Marie Klek, Filiz Osmanodja, Bilgin Osmanodja. Als Betreuer vom Berliner Schachverband reiste Landesjugendwart Helmut Hummel mit. Der Präsident des Berliner Schachverbands, Carsten Schmidt, unterstützte die Delegation und der Sportdirektor des DSB, Horst Metzing, war auch dabei.

Die Reise begann für die Teilnehmer am Freitag früh (6 Uhr) am Flughafen Schönefeld. Während des 3stündigen Flugs konnte noch ein Nickerchen gehalten werden. Am Flughafen in Madrid empfing uns Frau Kübler, Mitarbeiterin der Deutschen Botschaft, die uns auch die gesamten Tage begleitete und für uns dolmetschte. Fabian und Elisabeth hatten oft Gelegenheit, ihre guten Spanischkenntnisse anzuwenden. Ohne Zwischenstopp fuhren wir direkt in den großen Retiro-Volkspark, wo ein neues Gartenschachspiel vom Deutschen Botschafter Reinhard Silberberg in unserer Anwesenheit eingeweiht wurde. Zur Begrüßung gab es Kartoffelchips mit Käsesauce und Cola. Und jeder Teilnehmer erhielt von Gräfin Finck von Finckenstein einen Präsentbeutel mit 48h-MadridCard, deutscher Papierfahne, Anstecker, Base-Cap, Stadtplan uvm. Die erste Partie auf dem Gartenschach eröffnete der Umwelt-Stadtrat mit Schwarz e5 und der Botschafter antwortete mit Weiß e3. Dann rief ihm jemand zu, dass ja Weiß eigentlich immer anfängt. Also spielte er noch Sh3 und der Botschafter zog Sa6. So, und nun sollten die Jugendlichen die Partie zu Ende spielen. Raphael und Filiz übernahmen für die deutsche Delegation Weiß und spielten gegen zwei aus der spanischen Auswahl während Schüler der deutschen Schule auf Blasinstrumenten spielten. Die Partie entwickelte sich schnell zu einer gesamtdeutschen Beratungspartie; aber das half nichts, am Ende gewannen die Spanier. Danach ging es endlich ins Hotel, das sich neben der Banco Madrid befand. Zum Mittag kamen wir in den Genuss von spanischem Mensa-Menü-Essen. Nachmittags lernten wir die kulturelle Vielfalt von Madrid bei einem Besuch des Kunstmuseums Prado und einem zweistündigen Stadtrundgang mit einem sehr engagierten Touristenführer kennen. Abgerundet wurde der Tag mit einem Besuch bei McDonalds und einer Einführung in das Reise umrahmende Mörderspiel. Sehr müde und k.o. vom Tag ging alle früh zu Bett.

Am nächsten Morgen erwartete uns ein reichhaltiges, kontinentales Frühstück. Sehr pünktlich machten wir uns auf den Weg in den nahegelegenen Stadtpalast Cibeles, wo die Schachwettkämpfe stattfanden. Ganze 30 Minuten zu früh waren wir und hatten so Gelegenheit, die Terrasse des imposanten Gebäudes zu besichtigen. Die erste Runde des Mörder-Gruppenspiels hatte Fabian als Mörder gewonnen, und so konnte eine zweite Runde ausgelost werden. Gegen 11 Uhr starteten dann die Schachspiele: Die Prinzen spielten gegen die Spanienauswahl und die Berliner spielten gegen eine Madridauswahl im Scheveninger System 4 Runden mit 15min+10sek/Inkrement Bedenkzeit. Die spanischen Auswahlspieler waren ELO-mäßig deutlich überlegen. Die Partien der Prinzen wurden live übertragen. Der Beginn der Runde 3 nach der Mittagspause fand früher als geplant statt, weil wir uns wieder 30 Minuten früher im Cibeles einfanden und die Spanier sich diesmal darauf eingestellt hatten. Der Wettkampf Berlin-Madrid endete 5:11. Ein recht gutes Ergebnis bei den ungleichen Spielstärken. Die Punkte setzen sich folgendermaßen zusammen: Richard 2,5 Fabian 1 Elina 1 Elisabeth 0,5. Richard holte am meisten Punkte von allen deutschen Spielern. Elina gewann in der ersten Runde gegen ihren fast 300 ELO stärkeren Gegner. Der Prinzen-Wettkampf endete 6:10 für die Spanier. Beste Spielerin war Filiz mit 2 Punkten; Hanna 1,5 Raphael 1,5 und Bilgin 1. Als Rahmenveranstaltung hatten die Spanier ein Schulschachturnier und ein Blindsimultan organisiert. Bei der Siegerehrung erhielten alle Teilnehmer hübsche Glaspokale. Anschließend wurden Getränke und Fingerfood serviert. Der Rest des Abends wurde bis spät in die Nacht (ermöglicht durch die Zeitumstellung) mit dem „sinnlosen Spiel“ (wie jemand im Hotel es betitelte) Mord in Palermo gefüllt. Auch Carsten spielte mit und versuchte sich vergebens als Mafiosi. Durch die Gruppenspiele wuchs die Delegation zur einer richtig guten Truppe zusammen. Man lernte sich gegenseitig besser kennen, hatte Erfolge und Spaß. Bemerkenswert war, dass abends keiner alleine Fahrstuhl fahren wollte (um nicht Gefahr zu laufen, dem Mörder allein zu begegnen), sondern alle zusammen als Gruppe lieber die Treppe nahmen, um auf ihre Zimmer zu gehen.

Der nächste Morgen und gleichzeitig letzte Tag begann human mit dem gemeinsamen Frühstück um 8:30 Uhr. Nachdem die Zimmer geräumt und die Koffer gepackt waren, ging es mit der Ubahn in das Bernabéu-Stadion von Real Madrid. Die Mädchen wurden mit dem Versprechen geködert, Christiano Ronaldo dort zu treffen. Es war ein imposanter Ausflug: ein großes Stadion und eine umfassende Ausstellung über die Erfolge und Spieler des Vereins. Der Besuch war außerdem geprägt durch die vielen Interviews der Prinzen, wer in der zweiten Runde der Mörder sein könnte. Es fehlte an Anhaltspunkten, da bisher nur Fabian ausgeschieden war. Kriminalistisch spitzfindig entlarvte zum Mittagessen Hanna erfolgreich Elina als Mörderin. Zum Mittagessen luden BSV und DSB zu Pizza ein. Carsten und Herr Metzing verabschiedeten sich nach dem Essen und fuhren zum Flughafen. Alle Verbleibenden besuchten das Wachsfigurenkabinett und fuhren im Horror Train. Auf dem Weg zum Flughafen fuhr unser Reisebus noch bei der deutschen Botschaft vorbei. Am Flughafen wurde die Wartezeit mit weiteren Runden Mord in Palermo gefüllt. Als letzte stiegen wir in das Flugzeug ein. Und als allerletzte stieg Elina ein, weil sie mal wieder in ihrer Handtasche (diesmal nach der Boarding-Karte) suchte, wie schon so oft auf dieser Reise, wenn irgendwas vorgezeigt werden musste: Reisepass, Gepäckmarke, MadridCard, Zimmerkarte… Und Richard war ganz glücklich, dass wir in Berlin mit einem Bus vom Flugzeug zur Gepäckausgabe gefahren wurden.

Es war ein super Wochenende in Madrid. Ganz großes Lob an die Jugendlichen; es gab keine Vorfälle oder Probleme, so dass im Vordergrund wirklich Schach und Kultur standen.

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