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Moskau, Tag 1

Anreise und andere Hindernisse

Heute war es nun soweit. Nach den Vorbereitungen der letzten Wochen konnte heute das Abenteuer Moskau beginnen. Zur Vorgeschichte: Im Zuge der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau können in diesen Herbstferien drei Berliner Sportverbände eine Delegation nach Moskau schicken und Freundschaftsspiele gegen Moskauer Vereine bestreiten. Das Ganze wird finanziell unterstützt und gefördert vom Berliner Senat und dem Komitee für Körperkultur und Sport der Stadtregierung von Moskau. Von Moskauer Seite für die sieben Tage ein Programm ausgearbeitet, dass aus Freundschaftswettkämpfen, Stadtbesichtigung und Training besteht. Die letzten Wochen gab es bereits ein Vorbereitungstreffen und weitere Aktivitäten, damit wir auch gut organisiert in Russland ankommen.

Am frühen Morgen, vor dem Abflug

In diesem Sinne trafen wir uns heute mehr oder weniger pünktlich um 08:30 Uhr am Flughafen Schönefeld zur Abreise. Unsere Truppe besteht aus elf Spielern zwischen 12 und 21 Jahren (davon drei Mädchen). Da wir uns in Moskau bei den Freundschaftsspielen gut präsentieren wollen, sind überwiegend hohe DWZ-Zahlen vertreten. Angeführt wird unsere Delegation von Helmut Hummel, der sonst im Jugendausschuss seine Arbeit als Beisitzer für Mädchen- und Schulschach verrichtet. Am Flughafen wartete auf uns Frau Joiko von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Sie hatte das Ganze von Senatsseite her geplant und organisiert und begleitet uns hier in Moskau auch weiterhin. Ihr gebührt bereits an dieser Stelle allein für die ganze Arbeit im Vorfeld (Visa, Programm, Kommunikation Berlin-Moskau) ein besonderer Dank von uns Teilnehmern. Mit uns fahren noch eine 12-köpfige Truppe von Tischtennisspielern sowie 30 Vertreter der Eisbären Berlin Juniors (Eishockey). Nach unproblematischem Einchecken verlief der zweistündige Flug ebenso. Interessanterweise hatten viele im Visum in der kyrillischen Schreibweise ihres Namens auf einmal ein paar Buchstaben mehr (z.B. wurde SILL zu ЗИЛЛЬ). In Moskau erwartete uns dann der Transfer vom Flughafen Wnukowo im gut besetzten (ok, überfüllten) Bus durch den Moskauer Feierabendverkehr zum Hotel „Astrus“ (3 Sterne). Der erste Eindruck, der etwas in die Jahre gekommenen Fassade, täuschte gottseidank über das gute und eher gepflegte Innenleben.

Helmut Hummel hat alles im Griff

Leider lief dann das Einchecken im Hotel sehr umständlich ab: wir saßen noch gefühlt 1 Stunde in der Lobby fest, bevor die insgesamt 60 Teilnehmer mehr oder weniger auf Zimmer aufgeteilt waren. Zwischenzeitlich waren gar zwei Reisepässe abhanden gekommen, die sich aber nur unter die anderen geschmuggelt hatten und wieder wohlbehalten aufgetaucht sind. Inzwischen sind alle Fragen geklärt; diese und alle weiteren Nächte belegt jeder unserer Teilnehmer mit exakt einem Zimmerpartner genau ein Doppelzimmer. Um diese und ähnliche Probleme zu lösen, wurde uns Schachis eine Betreuerin von russischer Seite gestellt und wir wissen Helgas Hilfe und Kenntnis der Menschen hier sehr zu schätzen. Danach ging es sogleich zum Abendessen im nahe gelegenen Restaurant. Es gab Salat und ein Gericht, dessen Namen ich als Lulja (oder so ähnlich) in Erfahrung bringen konnte; dazu Schwarzen Tee, was anscheinend so etwas wie ein Nationalgetränk ist.Den Rest des Abends verbrachten wir mit einem kurzen Bummel in der nahe gelegenen Kaufhalle und dem Versuch, das Deutschlandspiel zu sehen. Letzteres gelingt uns sogar ganz gut, da das zweite Russische Sportfernsehen das Spiel überträgt. Grade ist Halbzeitpause und es ist viertel zwölf nachts (Moskau ist Berlin 2 Stunden voraus), wir lassen aber alle das Spiel sehen und setzen Vertrauen in das morgige pünktliche Erscheinen zum Frühstück (08:00 Uhr). Zurzeit sind alle noch ein bisschen geschafft von der doch etwas anstrengenden Anreise.

Da kamen wir her...

Trotzdem ist die Stimmung in der Gruppe gut, wir freuen uns alle auf die Tage und Erlebnisse, die vor uns liegen. Morgen stehen eine Stadtführung (Kreml, Roter Platz, etc.) und die Besichtigung einer Schachschule am Nachmittag nebst Vergleichswettkampf auf dem Plan. Im ganzen Hotel gibt es Wireless Lan; wir hoffen also jeden Tag einen Bericht (ab morgen mit Fotos) an dieser Stelle platzieren zu können.

… und hier sind wir angekommen.